Dr. h.c. Nikolaus Schneider

Dr. h.c. Nikolaus Schneider

Wenn der Tod vom Leben singt – Leben und Glauben mit dem Tod geliebter Menschen

I. Der Tod gehört zum Leben.
Todeserfahrungen - der Tod anderer und das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit - prägen unser Leben!

II. Sterbehilfe ist Lebenshilfe.
Verantwortung für das Ende des menschlichen Lebens und Hilfe beim Sterben zielt nach meinem Verständnis vordringlich ab auf liebevolle, pflegerische und seelsorgliche Hilfe zum Durchleben der der letzten Lebensphase.

III. Auferstehungsglaube öffnet uns die unsichtbare Welt Gottes, in der unsere Toten leben. Die Gewissheit, dass Gottes Lebensmacht stärker ist als der Tod, lässt uns dem Tod realistisch, aber hoffnungsvoll ins Auge sehen.

IV. Friedhöfe können uns lehren: Stärker als der Tod ist die Liebe!
Im Gottvertrauen über den Tod hinaus können wir die Gräber unserer Verstorbenen als Orte liebevoller Erinnerungen und als Orte lebendiger Hoffnung erfahren.

Christoph Keldenich

Christoph Keldenich

Unser zukünftiger Friedhof - ein Ort für die Lebenden?

Es ist oft und schon seit vielen Jahren vom Wandel in der Bestattungs- und Friedhofskultur die Rede. In der Tat hat die Veränderung vom mittelalterlichen Kirchhof zum modernen Friedhof mit einer nie da gewesenen Vielfalt an Möglichkeiten. Die modernen Ausprägungen von Prozessen wie der Individualisierung und Privatisierung stellen die Friedhöfe vor erhebliche Herausforderungen. Ihre Angebote wurden im Laufe der Zeit mehr oder weniger umfassend angepasst an die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen. Gleichzeitig rückt auch eine Reihe von Funktionen, die ein Friedhof erfüllen kann mehr und mehr in den Fokus.

Als gemeinnützige, bundesweit tätige Verbraucherinitiative Bestattungskultur, informiert und berät Aeternitas e.V. in allen organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten rund um den Trauerfall, damit jeder betroffene Mensch alle notwendigen Entscheidungen rechtzeitig und in angemessener Weise selbst treffen kann. Darüber hinaus fördert Ae-ternitas die zeitgemäße und bürgerfreundliche Weiterentwicklung der Bestattungskultur.

Prof. Dr. Gerhard Robert Richter

Prof. Dr. Gerhard Robert Richter

Der bürgernahe Friedhof als künftige Kulturstätte

Auch in Zukunft wird der Friedhof primär ein Ort der Bestattung sein, für die Menschen ein realer Raum des Trauerns, Gedenkens, Ehrens und Erinnerns. Über die Primärfunktion hinaus gewinnen jedoch die Sekundärfunktionen wie Erholen, Verweilen, Spazierengehen bis hin ökologischer Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung.
Wie sich bereits jetzt abzeichnet, möchten die Bürger stärker bei Ausbau und Unterhalt von Friedhofsräumen beteiligt sein, wollen in gewisser Weise gefragt werden. Es wird eine Synthese geben mit traditionellen herkömmlichen Grabstätten, standortgerechten Baumarealen und bürgernahen Kulturangeboten. Der Friedhof der Zukunft, davon kann man ausgehen, wird ein weiter entwickelter Parkfriedhof sein, ein vielfältig nutzbarer Naturfriedhof, wo es auch kulturelle Verweilangebote wie ein Friedhofscafe oder eine Veranstaltungsbühne geben könnte.

Brigitte Kleinod

Brigitte Kleinod

„Persönliche Grabgestaltung als Zeichen der Verbundenheit und Trauer“

Trauerfeier und Bestattungsrituale helfen, den ersten Abschied zu ertragen, doch danach ist die Beziehung zum Verstorbenen keinesfalls beendet. Hinterbliebene brauchen einen Ort, an dem sie die Beziehung zum Verstorbenen aufrecht erhalten und erfahren können. Ein persönliches Grab mit Namen und Daten auf einem nah gelegenen Friedhof ist dafür unersetzbar. Trost und Möglichkeiten der Trauerarbeit bieten persönlich gestaltete Grabmale und eine dazu passende Bepflanzung. Je deutlicher der Bezug zum Verstorbenen, desto besser können Hinterbliebene bei der Grabpflege mit dem Toten in Kontakt treten und ihre Verbundenheit ausdrücken. Es werde Beispiele von persönlich gestalteten Grabstätten gezeigt und auf verschiedene Bild- und Pflanzensymbole eingegangen.

Brigitte Kleinod ist Diplom-Biologin, Gartenplanerin und Autorin zahlreicher Gartenbücher. Bereits seit 1997 veröffentlichte sie ihr erstes Buch zum Thema Grabbepflanzung, das seitdem in vielen veränderten Neuauflagen beim Kosmos-Verlag erscheint. Weiteres zur Referentin finden Sie unter www.kleinod-garten.de